FTIR-Mikroskopie
Mit der FTIR-Mikroskopie können Partikel und Bereiche auf Kunststoffen ortsspezifisch untersucht werden, die mit der makroskopischen Probenkammer des IR-Spektrometers aufgrund ihrer Größe nicht erfasst werden können. Die Ortsauflösung beträgt wenige Mikrometer. Neben dem Vorteil, kleine Partikel stofflich zu identifizieren, bietet sich die Möglichkeit Mappinganalysen durchzuführen, d.h. Proben visuell und IR-spektroskopisch zu dokumentieren, also ein chemisches Verteilungsbild der untersuchten Probe zu erzeugen. Neben einer Analyse im Transmissionsmodus für IR-transparente Materialien und im Reflexionsmodus für die Untersuchung von Beschichtungen oder Kontaminationen auf spiegelnd reflektierenden Untergründen, z. B. Metalloberflächen, können mit dem Mikro-ATR-Objetiv (Germanium-Kristall mit einem Durchmesser von 100 µm) auch chemische Verteilungen auf Kunststoffoberflächen mit einer Eindringtiefe von ca. 1 – 2 µm untersucht werden. Alternativ steht auch eine ATR-Imaging-Einheit zur Verfügung, bei der ein größerer Germanium-Kristall von ca. 20 mm Durchmesser einmalig mit der Probe in Kontakt gebracht und mit dem IR-Strahl abgerastert wird. Für die Analyse sehr dünner Kontaminationen im sub-Mikrometer-Bereich steht auch ein Grazing-Angle-Objektiv zur Verfügung (streifender Einfall).
(in Kooperation mit der Hochschule Merseburg)
Probenvorbereitung
- Kühlen und Equilibrieren des Detektros des IR-Mikroskops mit flüssigem Stickstoff
- Probenpräparation i. d. R. nicht aufwändig
- Fixieren der Proben auf dem Objektträger
Prüfbedingungen
- IR-Mikroskop Bruker Hyperion 2000
- 15x Cassegrin-Objektiv (Transmission und Reflexion)
- 20x Mikro-ATR-Objektiv (Germanium-Kristall, Durchmesser 100 µm)
- ATR-Imaging-Einheit (Germanium, Durchmesser ca. 20 mm)
- 15x Grazing-Angle-Objektiv (streifender Einfall)
- untersuchende Bereiche müssen geometrisch relativ flach sein
Ergebnisse
- Stoffliche Partikelidentifizierung
- Mappinanalyse
- Chemische Verteilung auf Oberflächen
- Analyse von Kontaminationen und Substanzen