Konventionelle Schlag- und Kerbschlagzugversuche
Das Ziel des konventionellen Schlagzugversuches nach DIN EN ISO 8256 „Kunststoffe – Bestimmung der Schlagzugzähigkeit“ besteht darin, das Verhalten von Prüfkörpern unter verhältnismäßig hoher Schlaggeschwindigkeit zu untersuchen und die Zähigkeit bzw. Sprödigkeit von Folien und Elastomeren zu bewerten.
Prinzipiell eignet sich der Schlagzugversuch (Verwendung ungekerbter Prüfkörper) und der Kerbschlagzugversuch (Verwendung gekerbter Prüfkörper) besonders für die Untersuchung solcher Werkstoffe, für die die Durchführung von Schlagbiegeversuchen und Kerbschlagbiegeversuchen nach Charpy (Dreipunktbiegeanordnung) aufgrund der Prüfkörperbeschaffenheit (Dicke, Flexibilität) ungeeignet ist. Sehr dünne, z.B. aus Folien hergestellte oder sehr flexible Prüfkörper (Elastomerwerkstoffe), können demzufolge einer Schlagbeanspruchung unterworfen und somit ihre Zähigkeitseigenschaften unter schlagartigen Beanspruchungsbedingungen bewertet werden.
Grundlagen
Die Prüfung erfolgt beim Schlagzugversuch und Kerbschlagzugversuch mit verhältnismäßig hoher Verformungsgeschwindigkeit. Das Verfahren eignet sich für Prüfkörper, die aus Formmassen, Halbzeugen oder Formteilen hergestellt sind. Mit dem konventionellen Schlagzugversuch und Kerbschlagzugversuch ist es außerdem möglich, das mechanische Anisotropieverhalten zu erfassen, indem Prüfkörper in unterschiedlichen Richtungen aus Prüfplatten oder Bauteilen entnommen und geprüft werden.
Für die Durchführung von konventionellen Schlagzugversuchen und Kerbschlagzugversuchen werden die Prüfkörper mittels fester Klemmvorrichtung auf der einen Seite und Querjocheinspannung auf der anderen Seite innerhalb der Prüfeinrichtung fixiert. Nach dem Auslösen des Pendelhammers aus seiner Auslenkungsposition werden die Prüfkörper in Längsrichtung bis zum Bruch belastet. Im Ergebnis des Experimentes wird die Schlagarbeit Ec ermittelt und nachfolgend die konventionelle Schlagzugzähigkeit atU oder die Kerbschlagzugzähigkeit atN bestimmt.
Probenvorbereitung
- Stanzen
Prüfbedingungen
- Pendelhammer mit unterschiedlichen Energien:
- 2 J bis
- 15 J
- Klimatisierung: Normklima (23 °C, 50 % Luftfeuchtigkeit)
- Temperierung (auf Anfrage)
- Prüfkörper:
- Typ 1 gekerbt (Kerbtiefen beidseitig jeweils 2 mm)
- Typ 3 ungekerbt
Normen
Akkreditierte Normen:
- DIN EN ISO 8256: Kunststoffe – Bestimmung der Schlagzugzähigkeit
Ergebnisse
- Korrigierte Schlagarbeit Ec
- Konventionelle Schlagzugzähigkeit atU
- Konventionelle Kerbschlagzugzähigkeit atN
- Anisotropie
Dr. Katja Oßwald
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Dipl.-Ing. Andreas Oluschinski
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